Das dritte Auge

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Das dritte Auge

Liebe Freundin, sehr geehrter Leser,

das “dritte Auge” ist eine weit verbreitete Vorstellung der Menschheit, die man als einen Archetyp im Sinne CG Jungs betrachten kann. In der indischen Philosophie stellt es ein Chakra dar, ein Energiezentrum. Was Esoteriker darüber schreiben, liebe Freundin und lieber Leser, sollten Sie allerdings für einen Moment vergessen. Denn den Indern waren die Organe des menschlichen Körpers und die Funktionen der verschiedenen Hirnteile nicht bekannt, so dass man es ihnen nicht übel nehmen kann, wenn sie Zuordnungen der Chakren zu körperlichen Substraten nicht richtig vornehmen konnten.

Die Wissenschaft lebender Systeme übernimmt zwar die Vorstellung von Energiezentren und bezeichnet diese ebenfalls als Chakren, aber jedem Chakra ist hier erstens ein organisches Substrat zugeordnet und zweitens  übernimmt jedes Chakra eine konkrete Verbindungaufgabe. Ein Chakra ist hier also sozusagen ein Verbindungsorgan. Das betrifft selbstverständlich nicht nur 3. Auge, sondern auch die anderen Chakren.
Auch das dritte Auge ist ein derartiges Verbindungsorgan. Es verbindet die Innenwelt mit der Außenwelt des Individuums und stellt eine direkte Verbindung des Körpers zur Außenwelt her. Das bedarf einer leider etwas längeren Erläuterung, liebe Freundin.

Sein organisches Substrat ist der Thalamus.

Der Thalamus/Hypothalamus

Der Thalamus ist ein Teil des Gehirns, das sich lange vor der Entstehung des Menschen gebildet hat, es wird neurologisch dem Zwischenhirn zugeordnet, und es hat zunächst die Aufgabe, alle Information, die dem Gehirn zugehen, zu sammeln. Erst danach werden sie gefiltert zum Großhirn weitergeleitet. Der Thalamus ist das "Tor zum Bewusstsein". Da der Thalamus zentral in der Mitte des Gehirns liegt, bezeichnet die Wissenschaft lebender Systeme dieses Areal auch als Zentralhirn. Es besteht allerdings nicht nur aus dem Thalamus im Sinne der Neurologie, sondern aus Thalamus und Hypothalamus. Mit weiteren Einzelheiten darüber möchte ich Sie nicht belasten, lieber Leser.

Die rezeptorische Seite der Thalamusfunktion

Die Informationen, die hier gesammelt werden, kommen einerseits aus der Außenwelt und werden von den Sinnesorganen generiert. Sinnesorgane sind Augen, Ohren, Nase usw. bzw. der Sehsinn, Hörsinn, Geruchssinn, Geschmackssinn, Tastsinn usw.. Umgangssprachlich spricht man ja von den 7 Sinnen. Die Sinnesorgane wandeln die eintreffenden Signale, wie elektromagnetische Wellen (Augen), Schallwellen (Ohren), Hautreize (Tastsinn usw.), chemische Reize (Geruchssinn, Geschmackssinn) usw. in Nervenreize um. Man kann sagen, die Ohren generieren aus Schallwellen Nervenreize oder die Augen generieren aus elektromagnetischen Wellen Nervenreize usw.. Sie sehen also den Nervenreizen nicht an, ob sie optische Reize, akustische Reize oder Tastreize oder andere Sinnesinformationen transportieren, lieber Leser. Die Nervenzellen arbeiten alle auf die gleiche Weise, sie leiten elektrische Signale weiter und übermitteln diese auf chemischem Weg an die nächste Nervenzelle – an sogenannten Synapsen. Der optische Reiz wird wie alle anderen nun nicht direkt vom Sinnesorgan (hier dem Auge) in die Sehrinde geleitet, sondern zunächst einmal in den Thalamus. Im Thalamus sammeln sich also zunächst alle Informationseingänge, nicht nur aus dem Auge, sondern auch aus der Nase, aus den Ohren, den Händen und sonstigen Hautarealen und der Zunge. Und nicht nur das, verehrte Dame!

Auch aus dem Körperinneren werden Informationen gesammelt. Hier sind es körperinnere Fühler, Rezeptoren, vor allem in den Blutgefäßen, die Daten sammeln. Ständig wird der an bestimmten Stellen der Blutdruck gemessen, der Blutzuckerspiegel, der osmotische Druck usw.. Diese inneren Parameter müssen stets innerhalb eines Sollbereichs, der das Überleben sichert, eingeregelt werden. Wird festgestellt, dass der Blutdruck sinkt oder der Blutzuckerspiegel, so müssen Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Dies sind Rückkopplungsmechanismen, die ohne unser Bewusstsein ablaufen. Ziel dieser Aktionen ist die Aurechterhaltung einer sogenannten Homoöstase bzw. die Selbsterhaltung des lebenden Systems. Auch die Anpassungen der Blutparameter an erhöhte Leistungsanforderungen laufen automatisch ab. Diese automatischen Anpassungen übernimmt das sogenannte autonome (oder vegetative) Nervensystem mit seinen beiden Antipoden, dem Sympathikus und Parasympatikus. Sie brauchen sich zum Glück nicht um diese Dinge zu kümmern. Die Regelmechanismen, die das tägliche Überleben sichern, laufen unbewusst ab, liebe Freundin. Aber zunächst einmal müssen diese ganzen Eingangsdaten gesammelt werden. Und diese Sammlung geschieht im Thalamus.

Die effektorische Seite der Thalamusfunktion

1. Nervenreize vom Thalamus ins Großhirn

Kommen Daten in den Thalamus hinein, ist das eine affektorische oder rezeptorische Richtung der Signalleitung, geht etwas aus dem Thalamus heraus, ist das effektorisch. Was geht nun alles aus dem Thalamus heraus?

Zunächst einmal sind das ebenfalls Nervenreize. Und die Nervenreize gehen in unterschiedliche Richtungen. Die hier wesentliche Richtung ist die zur Großhirnrinde. Die Nervensignale, die in optische Wahrnehmungen umgewandelt werden sollen, müssen in die Sehrinde geleitet werden, die zur Umwandlung in akustische Signale vorgesehenen Signale müssen in die Hörrinde usw..

Der Thalamus bereitet also die eingehenden Signale so vor, dass die Großhirnrinde anschließend in die Lage versetzt wird, die Umwandlung in die Wahrnehmungen vorzunehmen. Auch das geschieht unbewusst. Diese Umwandlungsfunktion von Nervenreizen in bewusste Wahrnehmung ist eine Aufgabe, die Ihr ICH, sehr geehrter Leser, ohne bewusste Steuerung wahrnimmt. Das Erzeugen von Bildern, Tönen, Gerüchen usw. erfolgt automatisch durch Ihr ICH. Und das bei jedem Menschen gleich, ja vermutlich sogar bei allen Tieren, die über Augen wie der Mensch verfügen, in gleicher Weise. Informationstheoretisch in Bits und Bytes ist die Informationsmenge, die im Grußhirn ankommt, nur ein sehr kleiner Bruchteil der im Thalamus eingegangenen Datenmenge. Das bedeutet, dass der Thalamus die Informationsmenge enorm verkleinert, also sozusagen siebt, abstrahiert, konzentriert, auswählt oder zensiert. Und aus diesem Informationsmaterial generiert Ihr ICH eine bewusste optische (akustische usw.) Wahrnehmung.

2. chemische Reize vom Zentralhirn in den Körper

Das ist aber nur die eine Seite des Datenausgangs. Zum thalamischen System gehört auch der Hypothalamus und als Sammeldrüse die Hypophyse.

Die Aufgabe des Hypothalamus besteht nun darin, die eingehenden Nervenimpulse in die Produktion chemische Substanzen umzuwandeln. Im Prinzip ist jede Nervenzelle zu so etwas in der Lage. Und so sind auch chemischen Substanzen, die im Hypothalamus produziert werden, sehr ähnlich. Es handelt sich grundsätzlich um sogenannte Transmitter oder um Hormone. Der Hypothalamus produziert Steuerhormone, die die Ausschüttung von Hormonen ist Blut regeln. Diese Hormone werden in verschiedenen sogenannten inkretorischen Drüsen (oder endokrine D.) produziert und gesammelt. Das ist z.B. die Schilddrüse, die Nebennierenrinde, die Geschlechtsdrüsen (Ovarien und Hoden) usw.. . Der Hypothalamus produziert also die Steuerhormone (releasing factors) und sammelt sie in der Hypophyse.

Aufgrund des Dateneingangs im Thalamus werden nicht nur bestimmte Nervenreize in Richtung Großhirnrinde weitergeleitet, liebe Freundin, sondern gleichzeitig zusätzlich bestimmte Releasingfaktoren (Steuerhormone) in die Blutbahn abgegeben, die die Hormonausschüttung in den Zielhormondrüsen befehlen.

Mit anderen Worten: ein optischer Reiz wird nicht nur in der Großhirnrinde zu einer optischen Wahrnehmung umgewandelt, sondern gleichzeitig parallel dazu ändert sich die Hormonzusammensetzung Ihres Blutes, lieber Leser.

Je nachdem, um was für einen optischen Reiz es sich handelt, steigt also beispielsweise die Konzentration von Testosteron oder die Konzentration von Insulin. Betrachtet ein männliches Wesen Sie, liebe Freundin, wird sein Testosteronspiegel steigen, betrachtet er einen leckeren Apfel, steigt hingegen sein Insulinspiegel. So werden die optische Eindrücke ohne den Umweg über die Großhirnrinde direkt von den Augen (und anderen Sinnesorganen) über den Thalamus, die Hypophyse und die Hormondrüsen in körperliche Gefühle umgewandelt.

Das ist vielleicht etwas kompliziert zu beschreiben, aber einfach zu verstehen, da es jeder aus Erfahrung kennt. Und Sie erleben es auch täglich, liebe Freundin, dass bestimmte Sinneseindrücke sofort Wünsche erzeugen, ohne dass sie darüber nachgedacht haben. Ebenso, wie die Biene durch eine Geruchswahrnehmung aus weiter Entfernung zu einer Blüte gelockt wird, wird das Verhalten des Menschen durch seine Wahrnehmungen beeinflusst.
Leider weiß das auch die Werbeindustrie und macht es sich zu nutze.

Zusammenfassung

Das sogenannte "dritte Auge", in der indischen Philosophie als ein "Chakra" (Energiezentrum) betrachtet, in meiner Lehre vom Menschen als Zentralhirn bezeichnet, "weiß" bedeutend mehr als das Großhirn des Menschen. In ihm fließen alle Daten zusammen, die aus der Außenwelt und aus der Innenwelt des Individuums gesammelt werden. Das Zentralhirn verarbeitet diese Daten und stellt einerseits der Großhirnrinde einen geringen Teil dieser Daten zur Verfügung, damit diese ihre Arbeit verrichten kann. Andererseits hat dieses Zentralhirn einen direkten Einfluss auf den Köper, indem es die Hormonausschüttung der inkretorischen Drüsen steuert und damit unsere Gefühlswelt. Es vereint also unsere bewusste Wahrnehmung und unsere "emotionale Intelligenz" (wie Antonio Damasio sagt: ich fühle also bin ich). Unsere Gefühlswelt hat jedoch keinen direkten Zugang zu unserer Motorik. Wünsche, die sich aus unseren Gefühlen ergeben, steuern nicht unser Verhalten. Wir sind nicht Sklave unserer Emotionen.
Sondern unser ICH ist die Instanz, die unser Verhalten steuert und entscheidet, welche Bedürfnisse wir befriedigen, welche Wunschbefriedigungen wir aufschieben und welche wir uns Versagen. Es kann jederzeit "Nein" sagen und einen Handlungsimpuls schon im Ansatz stoppen.

Sie können also ganz in Ruhe Ihren Tee trinken und ihre Wahrnehmungen der äußeren Welt und die Gefühle Ihrer inneren Welt auf sich wirken lassen, liebe Freundin. Als Mensch können Sie in Ruhe entscheiden, welche Wünsche Sie sich wann erfüllen. Diese Entscheidungsfunktion übernimmt Ihr ICH.

Ihr Rudi Zimmerman, Webphilosoph und Wissenschaftler lebender Systeme
Berlin, den 12.04.2016

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